Verletzungen und Kompression peripherer Nerven

Nervenverletzungen und Kompressionsneuropathien sind Erkrankungen, bei denen peripherer Nerven durch Druck, Trauma oder anatomische Engpässe geschädigt werden. Eine rasche und präzise Diagnostik bei Nervenverletzungen und Kompressionsneuropathien ist essenziell, um irreversible Schäden zu vermeiden und die Therapieentscheidung, ob konservativ oder operativ fundiert zu treffen.

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Nervenverletzungen

traumatische Durchtrennung oder Quetschung von Nerven führen zu Schmerzen und Sensibilitätsstörungen, fakultativ Muskelschwäche. Insbesondere

Kompressionsneuropathien

Druckschädigungen auf Nerven führen zu Schmerzen und Sensibilitätsstörungen, fakultativ Muskelschwäche.

Karpaltunnelsyndrom (Nervus medianus) oder Kubitaltunnel-Syndrom (Nervus ulnaris) sind häufige Erkrankungen.

Andere Kompressionssyndome sind das Thoracic-outlet-Syndrom (TOS), Supinatorlogensyndrom (Nervus radialis), die Meralgia parasthecia (Nervus cutaneus femoris in der Leiste) und die Druckschädigung des Nervus peroneus am Wadenbeinköpchen.

 

Elektroneurografie und Elektromyografie (ENG/EMG): dient zur Funktionsuntersuchung von Nerven und Muskeln.

Nervensonografie: Die hochauflösende Ultraschalluntersuchung von Nerven ermöglicht die direkte Visualisierung peripherer Nerven und struktureller Veränderungen wie Schwellungen, Verdickungen, Ödeme, Narben und Tumore. Als weitere Methode zur Elektroneurografie bietet die Nervensonografie eine hohe Sensitivität von 97,4%. Sie ist besonders wertvoll bei Kompressionssyndromen und beim Nerventrauma.

 

Abhängig vom Nerv und Ausmaß der Schädung einer Nervenverletzung ist eine chirurgische Rekonstruktion erforderlich, vor allen bei kompletten Nervendurchtrennungen. In der Diagnostik und auch für Therapieentscheidungen kommt der Nervensonografie eine wichtige Rolle zu um genaue Lokalisation, Art der Schädigung und Regenerationsmöglichkeiten und Prognose aufzuzeigen.

Bei Kompressionsneuropathien kann die Ultraschall-gezielte Applikation von Triamcinolon mit und ohne Lokalanästhetikum zur Abschwellung des Nerven und Schmerzreduktion führen. Die Sonografie ermöglichkeit eine millimetergenaue Platzierung von Medikamenten direkt am Ort der Nervenkompression unter direkter visueller Kontrolle. Dies verbessert die therapeutische Effektivität erheblich gegenüber Landmarken-gesteuerten Infiltrationen und minimiert das Verletzungsrisiko.

Auch bei Nervenkompressionen kann eine operative Nervendekompression erforderlich sein, wenn konservative Therapie wie Vermeidung von Druck, Ruhigstellung in der Nacht (volare Unterarmschiene beim KTS) oder Infiltrationstherapie nicht ausreichen oder eine nachhaltige Schädigung des Nerven droht.