Schlaganfall

Relativ plötzlich treten eine oder mehrere Beschwerden auf: Lähmungen, Gefühlstörungen, Sprachstörungen, Gangunsicherheit, Schwindel, Sehstörungen (Dunkelsehen,Doppelbilder). Die Ausfallerscheinungen können sich innerhalb von Minuten oder Stunden zurückbilden aber auch dauerhaft bestehen bleiben.

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Die Praxis ist donnerstags zwischen 12:00 - 14:00 Uhr geschlossen. Am 23.12. ist die Praxis bis 12:00 Uhr geöffnet, am 24.12. und 31.12. bleiben wir geschlossen.

Bitte wenden Sie sich daher im Notfall an den Kassenärztlichen Notdienst unter der Rufnummer 116 117.

 

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Relativ plötzlich treten eine oder mehrere Beschwerden auf: Lähmungen, Gefühlstörungen, Sprachstörungen, Gangunsicherheit, Schwindel, Sehstörungen (Dunkelsehen, Doppelbilder). Die Ausfallerscheinungen können sich innerhalb von Minuten oder Stunden zurückbilden aber auch dauerhaft bestehen bleiben. Dabei handelt es entweder um einer Mangeldurchblutung (85%) oder eine Einblutung (15%) in das Hirngewebe.

Sofort über 112 in das nächste Krankenhaus mit einer Schlaganfallstation (Stroke Unit). In Hamburg und im Hamburger Umland haben alle großen Krankenhäuser einer neurologische Abteilung mit einer Stroke-unit. Sagen Sie schon am Telefon, dass Sie vermuten, einen Schlaganfall zu haben. Wenn Sie sich nicht sicher sind, gehen Sie trotzdem ins Krankenhaus. Gerade bei nur kurzfristig auftretenden Symptomen sind die Möglichkeiten der Vorbeugung eines großen Schlaganfalles heute sehr verbessert. Wenn Sie mit dem Verdacht auf Schlaganfall in ein Krankenhaus kommen, werden Sie nicht weggeschickt sondern sofort intensiv untersucht und behandelt.

Vor einem ersten Schlaganfall (Primärprävention)

Wissenschaftlich belegt ist die vorbeugende Wirksamkeit folgender Maßnahmen:

  • Gesunder Lebensstil mit mindestens 3x pro Woche mindestens 30 min Sport.
  • Obst- und gemüsereiche bzw. mediterrane Kost.
  • Überwachung und gegebenenfalls Behandlung der kardiovaskulären Risikofaktoren Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und Diabetes mellitus.
  • Nicht Rauchen
  • Bei Vorhofflimmern und Vorliegen anderer Risikofaktoren kann eine Antikoagulation mit Marcumar sinnvoll sein.
  • Bei Stenosen der Arteria Carotis von mehr als 60% kann eine vorbeugende Operation auch dann sinnvoll sein, wenn noch kein Schlaganfall aufgetreten ist (asymptomatische Stenose). Voraussetzung ist, dass ein Zentrum mit großer Erfahrung die Operation durchführt. Das Stenting asymptomatischer Carotisstenosen kann gegenwärtig nicht empfohlen werden.

Nach einem ersten Schlaganfall (Sekundärprävention)

  • Eine Bluthochdruckbehandlung mindert das Risiko eines zweiten Schlaganfalles, und zwar auch bei Patienten, die keine erhöhten Blutdruckwerte haben.
  • Wenn auch eine Koronare Herzkrankheit vorliegt, sollte ein Statin eingesetzt werden, und zwar unabhängig vom Ausganswert des LDL-Cholesterins.
  • Wirksam nach einem ischiämischen Schlaganfall sind Thrombozytenfunktionshemmer wie ASS 100mg oder Clopidogrel 75mg.
  • Hochgradige Carotisstenosen sollten operiert werden (70 bis 95%). Der Nutzen ist umso größer, je höher der Stenosegrad ist, mit Ausnahme von subtotalen Stenosen. Der Eingriff bringt mehr, wenn er nicht später als 12 Wochen nach dem Ereignis erfolgt. Ein Routineeinsatz von Angioplastie und Stenting ist nach aktueller Datenlage (noch) nicht empfehlenswert.
  • Besondere Maßnahmen sind erforderlich bei kardialen Emboliequellen wie Vorhofflimmern, künstlichen Herzklappen, offenem Foramen ovale, bei intrakraniellen Stenosen, Blutungen, Aneurysmata.

Nicht wirksam zur Vorbeugung von Schlaganfällen sind folgende Maßnahmen: Behandlung einer Hyperhomocysteinämie mit Vitamin B6, B12 und Folsäure. Andere Vitamine (A,C,D,E), Knoblauchpräparate, Spurenelemente. Gingko-Präparate und andere Nootropika.

  • Vorgeschichte in Bezug auf kardiovaskuläre Ereignisse (auch in der Familienanamnese), auf Risikofaktoren, Lebensgewohnheiten.
  • Körperliche, insbesondere neurologische Untersuchung
  • Blutdruckmessung, Laboruntersuchungen (Blutfette, Blutbild, Homocystein, Fibrinogen, Blutzucker, HbA1c)
  • Ultraschalluntersuchungen: Doppler- und Farbduplexsonografie der hirnversorgenden Arterien (extrakraniell und intrakraniell)
  • Gegebenenfalls Kernspintomografie des Gehirns zum Nachweis von stattgehabten (eventuell klinisch stummen) Durchblutungsstörungen und zur ergänzenden Beurteilung der Gefäße (MR-Angiografie)
  • Gegebenenfalls kardiologische Untersuchungen (z.B. EKG, Echokardiografie, Langzeit-EKG)

 

Deutsche Schlaganfall Gesellschaft (DSG)

Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe

Podcast "Neurologie kurz erklärt" von Frau Dr. Young zu Schlaganfällen auf Spotify oder Apple und zu Atherosklerose auf Spotify oder Apple